Die Brombeere, ein seit Jahrtausenden genutzter Strauch, ist das Thema des 8. Türchens meines Adventskalenders. Die Brombeere finden wir schon seit dem Neolithikum hier in NRW. Ihre Beeren wurden als Nahrungsquelle genutzt aber auch ihr Format als Strauch war hilfreich für Hecken und Barrieren. Am meisten hat man sie jedoch an Weg und Waldrändern und Böschungen usw. gefunden.

In der Römerzeit wissen wir auch von weiterer Verarbeitung der Brombeere. Beispielsweise wurden die Beeren als Brombeergelee gekocht und haltbar gemacht. So manches Brombeergelee wurde sogar aus Spanien importiert (das galt dann eher für Rom). Die Beeren wurden auch frisch und roh verzehrt, aber auch gerne getrocknet, um sie so zu konservieren. Die konservierten Früchte erlaubten ein vielfältigeres Essen und die Möglichkeit die Süße des Honigs auch mal zu ersetzen oder zu ergänzen. Wir wissen sogar, dass die Spitzen der Brombeeren gesammelt wurden für die Vorratshaltung.

Über die Heilwirkung und Verwendung in der Medizin der Römer nennt Dioskurides einige Details. Er bezieht sich auf den Wolligen Brombeer (Rubus tomentosus), den die Römer wohl Sentes nannten. Er erwähnt das die Brombeere die Haare färbt, was ich ein spannendes Detail finde. Zur Heilwirkung der Brombeere nennt er verschiedene Dinge. Es wurden von den Spitzen der Zweige, über die Blätter und die Früchte quasi das gesamte oberirdische Erscheinungsbild der Brombeere verwendet.

Dioskurides beschreibt einige Krankheiten, die mit der Brombeere laut den Römern geheilt werden konnte und von denen ich im Folgenden einmal einige kurz zusammenfasse: Dazu gehört die Stärkung des Zahnfleisches sowie weitere Mundkrankheiten, es sollte gegen Magenkrankheiten helfen und gut fürs Herz sein. Aber auch Geschwüre und ähnliche Krankheiten werden als Einsatzgebiete genannt.

Ich finde es immer sehr spannend zu sehen, wofür die Römer die Pflanzen früher verwendet haben, auch wenn vieles davon nach heutigem Wissenstand meist anders eingesetzt wird.