3 spannende Fakten über Brennnesseln
Die Brennnessel - ein Tausendsassa direkt vor der Haustür
Pflanzen Portrait: Brennnessel
Die Große Brennnessel (Urtica dioica)
Fast ein jeder kennt hier die Brennnessel, für manche ein lästiges Kraut im Garten, für andere ein toller Insekten Magnet und leckerer Snack. Die Brennnessel hat unglaublich viel zu bieten und erstaunt auch mich immer wieder aufs Neue. Neben vielen leckeren Gerichten, die man aus ihr zaubern kann, wurde sie auch Jahrtausende lang im Handwerk verwendet. Auch heute noch gibt es einzelne Betriebe, die sogar Textilien aus der Faser der Brennnessel herstellen. Hier kommen erstmal die allgemeinen Infos über die Brennnessel:
Steckbrief: Große Brennnessel
Wissenschaftlicher Name: Urtica dioica
Familie: Brennnesselgewächse (Urticaceae)
Standort: stickstoffhaltige Böden, Waldsaum, Wege, Wiesen, Ruderalflächen.
Verbreitung: auf der ganzen Nordhalbkugel. Ausgenommen sind Gebiete in der Arktischen Region und auch die Tropen.
Blüte: Juli - Oktober
Verwendbar: die gesamte Pflanze ist vom Prinzip essbar, verwendet werden meist Samen und das obere viertel der Pflanze für die Blätter. Vorsicht vor den Brennhaaren.
Verwechslungsgefahr: mit anderen Brennnesselarten, Taubnesselarten, Goldnessel.
3 spannende Fakten über Brennnesseln
1 . Regionales leckeres Powerfood
Die Brennnessel ist ein sog. regionales Powerfood, das viele für die menschliche Ernährung wichtige Inhaltstoffe enthält. Da bietet es sich definitiv an auch mal einen Snack oder ein Gericht mit Brennnesseln zu essen. Das beste aber ist, dass wir die Brennnessel ganz natürlich vor unserer Haustüre finden können. So ersparen wir uns das Bestellen von sogenanntem Powerfood aus anderen, vielleicht auch exotischen Ländern und haben hier eine tolle heimische Alternative. Die Blätter könnt ihr prima als Blattspinat kochen und für weitere Gerichte nutzen. Ich empfehle aber als Einstieg vor allem die Samen der Brennnessel zu verkosten. Diese haben einen leicht nussigen Geschmack und lassen sich super über Müslis, Salate, warme Gerichte und auch Schokolade streuen. Das Rezept zu den Blüten-Schokoladen-Pralinen, die ihr auch mit Brennnesselblüten/Samen machen könnt, findet ihr hier.
2 . Zeigerpflanze für Stickstoff und nützliche Jauche
Die Brennnessel wächst bevorzugt auf stickstoffhaltigen Böden. In der Biologie gilt sie deshalb als Zeigerpflanze, die eben anzeigt, dass der Boden sehr stickstoffreich ist. Das ist ganz hilfreich für die ersten Anhaltspunkte über die Zusammensetzung des Bodens, die dann natürlich durch genauere Bodenanalysen noch bestätigt werden müssen.
Aus der Brennnessel wird oft die sogenannte Brennnesseljauche hergestellt, die zur Düngung im Garten verwendet werden kann. Auch wenn das ganze am Ende eher weniger gut riecht, ist die Jauche doch ein sehr effektives und natürliches Mittel im Garten. Sie eignet sich zum Düngen, im Kampf gegen den Befall von Blattläusen und gegen Pilze, wie dem Mehltau.
3 . Brennnesselschnur
Aus Brennnesseln lassen sich Schnüre herstellen. Seit mehreren Jahrtausenden ist dieses Wissen bekannt und kann durch archäologische Funde nachgewiesen werden. Den Verwendung der Brennnessel für die Seil Herstellung nimmt man spätestens ab der Jungsteinzeit an. Es gibt einige archäologische Funde von Seilen und Schnüren, die auf Brennnesselfaser schließen lassen. Nicht alle kann man einwandfrei bestimmen, da auch immer wieder andere Pflanzenfasern dafür in Frage kommen könnten. Funde aus der Bronzezeit in Dänemark zeigen eine Nutzung der Brennnesselfasern für die Herstellung von Textilien.
Brennnesselfasern eigenen sich sehr gut zur Schnur und Seilherstellung, da sie sehr biegsam sind und eingedreht werden können, ohne dass sie brechen. Das gibt den entscheidenden Vorteil. Wenn ihr wissen wollte, wie die Schnurherstellung aus Brennnesseln genau funktioniert, findet ihr
hier einen Blogbeitrag dazu.
