Nadelbäume

Miriam Stachiw • 9. Februar 2023

Die Geschichte und Nutzung der Fichte  und Tanne durch die Jahrhunderte mit leckeren Rezepten

Ins Jahr 2023 bin ich voller Nadelbäume gestartet. Das lag einerseits am Weihnachtsbaum, den wir dieses Jahr aus dem eigenen Garten holen konnten und ich ganz viele Pläne hatte, wie ich ihn denn verarbeiten könnte und andererseits hab ich in einem Wörtersuchspiel als erstes die Fichte gefunden. So haben sich ganz von alleine die Pflanzen ergeben, die ich als erstes dieses Jahr genauer betrachten wollte. Gerade im Winter bietet es sich an, genauer auf die Nadelbäum einzugehen, da die Vielfalt der Kräuterwelt noch ein wenig auf sich warten lässt. Daher sammele ich die verschiedensten Infos über die Nadelbäume Fichte und Tanne in diesem Post.


Viel Spaß beim lesen!


Die Fichte (Picea)


Die Fichte (Picea) die zu der Familie der Kieferngewächse (Piceoideae) gehört, wanderte nach der letzten Eiszeit, die etwa vor 10.000 Jahre zu Ende ging, wieder in Mitteleuropa ein. Verbreitet ist hier die Gemeine Fichte (Picea abies). Natürlich kommt die Fichte eigentlich nur in den Borealen Zonen, also den kaltgemäßigten Klimazonen vor. Da sie aber unteranderem sehr schnell wächst hat sie für den Menschen eine große wirtschaftliche Bedeutung bekommen und wurde über ganz Deutschland hinweg im letzten Jahrhundert angepflanzt. Nicht umsonst trägt sie den Spitznamen „Preußenbaum“. Leider ist sie außerhalb ihrer natürlichen Klimazonen auch sehr anfällig gegenüber verschiedener Dinge. So macht ihr nicht nur der Borkenkäfer zu schaffen, sondern auch die Dürren der letzten Jahre.


Die Fichte war der Baum des Jahres 2017 und hat viele Spannende Fakten zu liefern. Denn nicht nur historisch wird sie seit Jahrtausenden genutzt, sondern hat auch aufgrund ihrer Inhaltstoffe vieles Tolles zu bieten.


Das Fichtenharz bei den Römern

Die Fichte war, seitdem sie in Europa in gewissen Regionen wuchs, auch schon interessant für die Antiken Kulturen, wie die der Römer. Schon der Antike Autor Dioskurides schrieb über die Anwendung der Fichte. Dabei geht er auch viel auf das Fichtenharz ein.

Er beschreibt, dass das Fichtenharz sehr dem Weihrauch ähnelt. Daher wurde die Fichte auch zur Streckung und Verfälschung von Weihrauch und Weihrauchrinde verwendet. Um dies zu verhindern, beschreibt Dioskurides auf welche Details man zum Beispiel beim Verbrennen des Weihrauches achten musste, damit man die Fälschung ausschließen konnte. Solche Beschreibungen zeigen immer wieder spannende Details über das Leben in der Antike auf und den Umgang mit verschiedenen Rohstoffen aus der Pflanzenwelt.


Was aber nicht heißt, dass man Fichtenharz nicht schätzte. Dioskurides ordnet es an dritter Stelle verwendeter Harze ein. Aus Gallien hat man sogar ein flüssiges Fichtenharz bezogen. Die Fichtenharze wurden vor allem bei Husten und Schwindsucht von den Römern eingesetzt. Als Hustenlöser wurde es pur oder mit Honig vermischt eingesetzt. Auch bei anderen Krankheiten wurde es von ihnen eingesetzt: So galt es als harntreibend, verdichtend und den Leib erweichend. Die Römer mischten das Fichtenharz auch bei Pflastern und Umschlägen dazu und verwendeten es in Salben.

Dioskurides beschreibt noch, dass es auch half die Wimpern zusammen zu kleben. Ob das wohl ein Wimpern Style Tipp der Antike ist?


Die Tanne (Abies)


Unser Weihnachtsbaum ist dieses Jahr eine Tanne aus dem eigenen Garten. Da sie unbehandelt ist, kann ich sie komplett weiterverwenden und auch verzehren. Es gibt zahlreiche tolle Rezepte, wie man Nadelbäume "essen" kann. Ich habe als erstes Pulver aus den Nadeln hergestellt und dieses kann man für alle möglichen Rezepte und Zubereitungen weiterverwenden.


Das Einfachste wäre wohl ein Tee, wie diesen frischen Waldaroma Tee den ich gerne zwischendurch mal trinke:


Waldtee

1 Löffel mit Nadelpulver in einen Teefilter geben und mit heißem (Nicht kochendem) Wasser übergießen.

Dann ein paar Minuten ziehen lassen und genießen, wenn er nicht mehr zu heiß ist.

Guten Appetit!


PS. In Kürze geht's hier weiter XD

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